Die NABU-Fledermaus AG des Märkischen Kreises stellt sich vor!

Ursula Ladlef
Ursula Ladlef

Fledermauspflege

 

Was tun, wenn eine hilflose Fledermaus aufgefunden wird?

Das haben wir uns zu Anfang auch gefragt. Doch nach einem Aufruf des Naturschutzzentrums Lüdenscheid in der lokalen Presse fand sich im September 2017 eine recht große Gruppe von Interessierten, die sich vorstellen konnten Fledermauspaten zu werden. Nach einer Informationsveranstaltung sind so nun rund 10 Personen bzw. Familien übrig geblieben, die seit Frühsommer 2018 aktiv als Fledermauspaten ehrenamtlich tätig sind. Das heißt, uns wurde im Rahmen einer Schulung das erforderliche Wissen vermittelt, um uns artgerecht um die unter Naturschutz stehenden, nachtaktiven Tiere zu kümmern. Die Gründung dieser Gruppe war auch durchaus nötig, denn bisher hatte sich nur eine Fledermauspatin um den gesamten Märkischen Kreis gekümmert. Man könnte nun denken, dass eine Person auch reicht, schließlich sieht man die Fledermäuse ja maximal im Sommer abends über den Himmel segeln. Doch weit gefehlt!

 

Unsere Gruppe hat sich den Märkischen Kreis nun aufgeteilt. Jeder ist für einen bestimmten Bereich des Märkischen Kreises zuständig. Wurden in der ersten Saison je Bereich zwischen 2 und 10 Tiere aufgenommen und versorgt, hat sich die Anzahl von Jahr zu Jahr gesteigert und liegt derzeit bei ca. 60 Tieren pro Jahr im gesamten Märkischen Kreis. Die Hauptfundzeit erstreckt sich dabei über die Sommermonate, mit Schwerpunkt in der Wochenstubenzeit von Juni bis August, in der viele hilflose Jungtiere gefunden werden. Aber auch in den kühleren Monaten kommt es durchaus vereinzelt zu Fledermausfunden.

 

Manche sind verletzt, andere geschwächt oder sonst wie in eine Notsituation geraten.  Man kann davon ausgehen, dass sich jede Fledermaus, die bei Tageslicht gefunden wird, in einer Notsituation befindet. Manchmal wird auch ein Jungtier aufgefunden, dass seine Mutter verloren hat. Unabhängig von der jeweiligen Notlage sollte sofort Kontakt mit der Fledermausgruppe aufgenommen werden. In der Regel werden die Fledermäuse dann nach Kontaktaufnahme zu uns gebracht und wir kümmern uns weiter um die Tiere.

 

Untereinander sind wir eng vernetzt. Doch wir können auch auf den Rat von erfahrenen Fledermauspaten aus Gruppen in anderen Regionen NRWs zurückgreifen, die uns schon einige Jahre Erfahrung voraus haben.

 

Hilfe und Rat beim Fund von Fledermäusen und Quartieren erhalten Sie bei folgenden Ansprechpartnern des NABU MK (keine Anrufe nach 22 Uhr!):

 

Ursula Ladlef:                     

58644 Iserlohn

Tel: 0162/1066025

E-Mail: uladlef@online.de

 

 

Was ist zu tun ist, wenn man eine in Not geratene Fledermaus findet?

 

Wenn es zu einem Fledermausfund kommt, sollte das Tier mit Handschuhen oder unter zu Hilfenahme eines weichen Tuchs seitlich gefasst werden. Die Flügel sind meist schon geschlossen oder sollten an den Körper herangeschoben werden. Am besten setzt man den Findling dann in einen Karton, der mit Luftlöchern versehen wurde. Achtung! Sollte ein größeres Loch oder ein Riss im Karton mit Klebeband zugeklebt werden, dann dieses auch von innen abkleben, damit die Fledermaus im Karton nicht an der Klebefläche festkleben kann. Im Inneren des Kartons sollte etwas, leicht zerknülltes, Küchen- oder Zeitungspapier liegen, damit sich das Fledertier ein bisschen verstecken kann. Es wäre gut, wenn der Fledermaus etwas Wasser angeboten werden könnte. Das klappt am besten mit einer sauberen Einwegspritze oder einem Strohhalm. Vorsicht! Es sollte kein Wasser in die Nasenlöcher geraten. Am besten lässt man das Tier einfach die Wassertropfen auflecken. Bitte verzichten Sie darauf das Tier zu füttern, da Fledermäuse ausschließlich Insekten vertragen! Den Karton gut verschließen, Fledermäuse sind Ausbruchskünstler!

 

Wie werde ich Fledermauspate?

 

Es wäre schön, wenn wir Ihr Interesse an den Tieren und unserer Fledermausgruppe  wecken konnten. Vielleicht sind Sie ja auch daran interessiert Fledermauspate zu werden?! In diesem Fall und für alle weiteren Fragen, die Sie uns gerne stellen möchten stehen wir gerne zur Verfügung!

 

 

Exkursionen und Vorträge

 

Wir möchten gern über das Leben der Fledermäuse informieren, wo und wie sie leben und was man für ihren Schutz tun kann. Dazu bieten wir Exkursionen an, bei denen etwas über die Lebensweise der Fledermäuse zu erfahren ist und sie mithilfe von Bat-Detektoren und Taschenlampen hör- und sichtbar werden.  Neben den allgemeinen Terminen stehen wir auch gern für Schul- oder Kindergartenaktionen oder auch Erwachsenengruppen zur Verfügung.

 

Ansprechpartner: Ursula Ladlef  (Kontaktdaten s.o.)

 

Auch beraten wir gern bei baulichen Maßnahmen, um vorhandene Fledermausquartiere zu erhalten oder neue zu schaffen.  Eine Vortragsreihe hierfür ist in Planung.

  

Fledermauserfassung und Schutz von Quartieren

 

Ein weiteres Aufgabenfeld, das wir angehen wollen, ist die Erfassung von Fledermausbeständen im MK und die Suche und Überwachung von Quartieren. Wo kommen Fledermäuse vor? Welche Arten sind es und wo ziehen sie ihre Jungtiere auf? Wo überwintern sie? Welche Lebensräume nutzen sie? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, brauchen wir Ihre Unterstützung! Bitte melden Sie uns, wenn Sie Quartiere von Fledermäusen kennen oder vermuten! Auch der Fund toter Fledermäuse ist für uns aufschlussreich – bitte auch diese melden!

 

Auch möchten wir neue Quartiere schaffen. Entweder durch baulichen Maßnahmen für gebäudebewohnende Fledermäuse oder die Aufhängung von Kästen für Waldbewohner mit nachfolgender regelmäßiger Kontrolle. Hierfür suchen wir noch Unterstützung! Wer also mithelfen möchte oder unsere Aktivitäten finanziell unterstützen kann – bitte melden!

 

Meldungen bitte an: uladlef@online.de